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Neujahrsempfang 2020


Unser diesjähriger Neujahrsempfang am 4. Januar 2020 war sehr gut besucht. Für alle, die nicht dabei sein konnten, veröffentlichen wir hier ein wenig verkürzt die Ansprache unseres Haus- und Heimleiters Steffen Nork. Herzlichen Dank an Frau Laifer für die wundervollen Harfenstücke, denen wir an diesem Nachmittag lauschen durften!

"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Ehrenamtliche, liebe Mitarbeiter, liebe Senioren unseres Hauses,

als erstes möchte ich Ihnen allen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr, sowie die bestmögliche Gesundheit für das Jahr 2020 wünschen. (…) Seit diesem Jahr gilt das „Angehörigenentlastungsgesetz“. Aber was legt es genau fest? Dies stand gestern kurz und prägnant in der Acher-Rench-Zeitung: „Wer bisher Sozialhilfe bekam, musste in vielen Fällen befürchten, dass das Sozialamt Angehörige zu Unterhaltszahlungen verpflichtet. Wenn Eltern pflegebedürftig werden und nicht genug Geld für die Pflege vorhanden ist, übernimmt das Sozialamt häufig die Kosten, holt sich in vielen Fällen das Geld aber von den Angehörigen zurück. Das Angehörigen-Entlastungsgesetz führt dazu, dass Eltern und Kinder erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von mehr als 100.000 €, je unterhaltspflichtiger Person für die Kosten der Pflege mit herangezogen werden.

(…) Aber die Angst um die Alterssicherheit in Form eines eigenen Hauses kann damit nicht genommen werden.  Es bleibt nur zu hoffen, dass auch in dieser Sicht noch Hilfen vom Gesundheitsminister auf den Weg gebracht werden.

Prof. Heinz Rothgang, von der Uni Bremen, erstellte inzwischen 2 Gutachten genau zu diesem Thema. Zusammengefasst empfiehlt Prof. Rothgang ganz deutlich die Pro-Pflege-Reform. Es soll ein fester Betrag für die Pflege des Heimbewohners auf ca. 492 € festgeschrieben werden. Dazu kommen dann noch die Kosten für Kost und Logis, die in unserem Haus etwa 1196 € betragen. Diese Kosten sollen dann für maximal 5 Jahre gezahlt werden, danach soll der Bewohner/die Bewohnerin ohne Pflegekosten im Heim leben können. Nur so können die durch die Angleichung der Altenpflegelöhne an die Krankenpflegelöhne verursachten exorbitanten Kostensteigerungen auf die Pflegekassen umgelegt werden und so die Pflege finanzierbar bleiben.

Die Altenpflege betrachtend sehe ich recht zwiegespalten in unsere Gemeinde. (…) Besonders bedenklich stimmt mich die ärztliche Versorgung in Bad Peterstal-Griesbach. Bereits im letzten Jahr sah ich die allgemeinärztliche und badeärztliche Versorgung  kritisch. Das hat sich durch den plötzlichen Tod von Dr. Höchter verschärft. Mir ist bis heute kein klarer Weg der Entlastung bekannt. Hier bleibt nur zu hoffen, dass schnellstmöglich ein weiterer Landarzt, zumindest eine Zweitpraxis, im Ort betrieben wird.

Lassen Sie mich noch kurz zurück schauen, was das nun vergangene Jahr 2019 für unser Haus bedeutete. Insgesamt können wir sagen, dass auch das Jahr 2019 für unser Haus ein sehr erfolgreiches Jahr war. So konnte die Auslastung in allen Bereichen wieder etwas verbessert werden.  Dieser Erfolg ist im Wesentlichen auf das sehr gute Zusammenspiel der Teams aller Bereiche zurückzuführen. Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter gibt täglich sein Bestes um unseren Senioren im Pflegeheim, unseren Gäste im GesundheitsHotel und auf dem Wohnmobilstellplatz, den Patienten des Heilbades und den Klienten des ambulanten Pflegedienstes professionell, einfühlsam und respektvoll zu begegnen. Für diese tägliche Leistungsbereitschaft bin ich allen Mitarbeitern sehr dankbar und hoffe, dass sie alle noch viele weitere Jahre ihre Kraft und Empathie für unser Haus aufwenden.

Zur Sicherung der Fachkraftquote von 50% wurden 2017 gleich 4 serbische Pflegefachkräfte zusätzlich zum  Stellenschlüssel eingestellt. Das Anerkennungsverfahren durch das Regierungspräsidium Stuttgart ist sehr aufwendig und langwierig, da verschiedenste Praktika und Prüfungen abgelegt werden müssen. 2019 ist es uns gelungen, 2 Mitarbeiterinnen als examinierte Pflegefachkräfte und einen Mitarbeiter als examinierten Krankenpflegehelfer anerkennen zu lassen. Eine weitere Anerkennung einer examinierten Pflegefachkraft wird für Februar 2020 erwartet.

Im September unterzogen wir uns freiwillig der Rezertifizierung des Gütesiegels „Grüner Haken“. Bei diesem Gütesiegel geht es ausschließlich darum, wie wohl sich die Senioren in ihren Wohngemeinschaften fühlen und wie sie die Betreuung und Versorgung empfinden.  Die Prüfungskommission gab unserem Haus und dem Team 98% der erreichbaren Punkte.

Die inzwischen separierte Tagespflege wurde in den letzten Monaten zunehmend von Bad Peterstaler und Bad Griesbacher Senioren in Anspruch genommen und hat den regelmäßigen Tagesablauf dieser Senioren bereichert. Ergänzt wird die 12-köpfige Tagespflegegruppe mit pflegebedürftigen Hotelgästen und einigen Bewohnern unseres Seniorenzentrums. Selbstverständlich holen wir unsere Tagespflegegäste auf Wunsch von zuhause ab und bringen sie wieder zurück.

Lassen Sie mich noch kurz etwas zu den Investitionen des letzten Jahres sagen. Der drei Jahre dauernde Bäderumbau konnte im vergangenen Jahr abgeschlossen werden. Somit sind jetzt alle Bäder des Hauses auf dem aktuellen Stand laut Landesheimbauverordnung. Insgesamt wurden hier knapp 200.000 € investiert. Vielen Dank an dieser Stelle an den Eigentümer Burkhard Isenmann.

Im Oktober wurde ein Rollstuhlfahrzeug für den Transport von bis zu 6 Menschen im Rollstuhl von Frau Ronecker erworben. Dies war möglich, da der neue Betreiber des Taxiunternehmens Ronecker dieses Fahrzeug nicht wollte.

Mit Investitionen im minimalen Bereich wurde der Park des Hauses in gigantischer Art und Weise verschönert. Dem wird sicherlich jeder, der den stets blühenden Park im Laufe des Sommers und Herbstes durchquert hat zustimmen. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle unserem Stellvertretenden Küchenchef, Thomas Baumann danken, der den Park ausschließlich in seiner Freizeit so anlegte und das ganze Jahr liebevoll pflegte.

Pünktlich zum Sommer konnten auch die beiden Sonnensegel, welche aus den Einnahmen der Sommerfesttombola 2018 finanziert wurden, aufgestellt werden.

Zum Ende des Jahres konnte der 2. Indoor-Adventsmarkt erfolgreich durchgeführt werden. Zentraler Punkt des Adventsmarktes ist der Wunschbaum unserer Senioren.

Jeder Senior durfte einen Wunsch an den Baum hängen. Wir haben auf dem Adventsmarkt und noch einige Tage danach bei Menschen aus Bad Peterstal-Griesbach und der näheren Umgebung dafür geworben, uns zu helfen all diese Wünsche zu erfüllen. Es ist unendlich schön, wenn ich am heiligen Abend all die abgegebenen Geschenke an die Senioren verteilen darf. Dafür möchte ich allen Helfern recht herzlich danken. 

2020 werden uns drei große Themen begleiten, von denen Sie, liebe Angehörige und auch Sie, liebe Senioren, nahezu nichts bemerken werden. Dennoch wird hier einiges an Investment sowie viel Kraft und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nötig  sein. Das sind die völlig neuen Prüfrichtlinien des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, mit einer deutlich aufwendigeren Erfassung von Daten, die komplette Neuorganisation der Ausbildung in generalistischer Form und die Umstellung auf digitale Dokumentation. Im Zuge der Digitalisierung werde ich versuchen, durch ein Förderprogramm mit bis zu 12.000 €, das Seniorenzentrum mit stabilem W-Lan zu versorgen. Dies stellt für die Zukunft unseres Hauses einen wichtigen Schritt im Wettbewerb mit anderen Häusern dar.

Zusätzlich ist geplant, einige kleinere Projekte in diesem noch jungen Jahr umzusetzen, so soll im Park ein Weg zur Madonna und eine Fläche für 2 Bänke geschaffen werden, die beschattete Terrasse im Bereich der ehemaligen Schwimmbadkasse soll nutzbar gemacht werden und es wird von April bis Oktober monatlich einen Ausflug für die Bewohnerinnen und Bewohner unseres Hauses geben, was durch die Anschaffung des Rollifahrzeuges möglich wird. Auch der ambulante Dienst adamo soll weiterhin gestärkt werden.

Und da sind noch einige Dinge, die noch nicht ganz Spruchreif sind. Lassen Sie sich überraschen!"